Dieses Kooperationsvorhaben, initiiert von der RWTH Aachen und der Uniklinik Aachen, adressiert postoperativen Schmerz und Stress von Patienten auf der Intensivstation. Erfolgt heute die Beurteilung weitestgehen subjektiv, auf der Basis der Erfahrungen des Arztes, so soll dies künftig durch eine Monitoringsystem unterstützt werden. In Voruntersuchungen konnte gezeigt werden, dass eine Kombination morphologischer und thermographischer Informationen Rückschlüsse auf das Schmerzempfinden zulässt. Technisch basiert das Projekt auf dem Einsatz der IR-Thermographie. Mit deren Hilfe sollen Konturen und das Wärmeprofil des Gesichtes eines Patienten dynamisch in ihrer Veränderung erfasst und ausgewertet werden. Neben Veränderungen der Mimik werden Tränenfluss und Perspiration detektiert. Ziel ist es, einen Analgesie- und Stress-Index in Echtzeit zu berechnen, um rechtzeitig und adäquat medizinisch intervenieren zu können.
Die zentrale Verfügbarkeit und Nutzbarkeit der an den verschiedenen Geräten in der Intensivstation quasi permanent generierten Daten ist eine immanent wichtige Forderung, die nur über eine Leitwarte-Lösung tatsächlich umsetzbar ist. Dies ist die Herausforderung in diesem Projekt, an dem sechs Netzwerkpartner unmittelbar beteiligt sein werden. Die angestrebte Lösung soll trotz der Heterogenität der Datenformate eine Fusionierung ermöglichen und mit Hilfe einer intelligenten Dateninterpretation z. B. kritische Situationen wie das temporäre Unterschreiten eines Blutdrucklimits über eine „Ampellösung“ automatisch anzeigen, um notwendige therapeutische Maßnahmen schnell umsetzen zu können. Die Implementierung der Schnittstellen zu den etablierten Krankenhausinformationssystemen und die Erfüllung aller Anforderungen im Kontext security und safety sind ebenso Bestandteil der Projektumsetzung.
Dieses Kooperationsvorhaben wurde vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut und von der Nova Biomedical GmbH initiiert. Ziel ist die Entwicklung von Sensoren für die berührungslose Interaktion zur Bedienung von Geräten auf der Intensivstation. In diesem Bereich gelten höchste Hygieneanforderungen. Daher ist die Minimierung der Berührung medizintechnischer Geräte und nichtsteriler Kontakte ein zentraler Anspruch im modernen Krankenhausbetrieb. Anzahl und Einsatzfrequenz von medizintechnischen Geräten steigen stetig an. Häufig haben diese Geräte Tastaturen oder Touchscreens als Bedienoberfläche. Die gegenwärtigen Hygienelösungen basieren auf Display-Überzügen oder Einweghandschulen. Eine sterile Steuerung durch eine berührungsfreie Bedienung würde die allgemeine Hygienesituation signifikant verbessern.